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Autor: jn

Update 01.08.25

Rückblick auf die Storchensaison 2025

Bereits im Februar läutete der erste Storch mit seiner Ankunft im Seier-Nest offiziell die diesjährige Storchensaison ein, nachdem unsere bewährte Storchen-Crew beide Nester auf dem Gelände der Seier Holding und bei Wähler wie immer fachmännisch vorbereitet und mit Kameras ausgestattet hatte. In den darauffolgenden Wochen kehrten auch die übrigen Störche zurück, zwei Paare machten es sich gemütlich – und kurz vor Ostern, im April, lagen bereits neun Eier in den Nestern.

Obwohl wir mit realistischen Erwartungen in die diesjährige Brutzeit gestartet sind, wurde der Mai für das gesamte Storchen-Team zu einer emotionalen Herausforderung: In einem Nest kehrte ein Elternteil nicht mehr zurück, im anderen wurden schwächere Küken bedrängt oder aus dem Nest gestoßen. Trotz dieser Rückschläge konnten insgesamt sechs Jungstörche gerettet werden. Vier von ihnen wuchsen in einer Auffangstation in Berne auf, zwei blieben in den Nestern und entwickelten sich zu unserer großen Freude prächtig. Sie begannen das Fliegen zu üben, begleiteten ihre Eltern ins Jagdrevier und ließen sich morgens sogar auf dem Parkplatz blicken. Ein eindrucksvoller Anblick, der uns hoffnungsvoll auf ihre erste große Reise in den Süden im August blicken lässt.

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr waren die liebevoll gestalteten Bilder, die uns von der Drachenklasse der Grundschule Neuenwalde erreichten. Als Dankeschön konnten wir den Kindern ein paar Wochen später einen Ausflug zur Storchenpflegestation in Berne ermöglichen. Dort konnten sie die Störche aus nächster Nähe bestaunen und erfuhren viel Wissenswertes über deren Lebensweise. Es freut uns sehr, dass wir der Klasse damit eine Freude machen konnten und zu sehen, welche Kreise das Thema Störche inzwischen zieht.

Aufbruchstimmung

In den letzten Tagen war vom einstigen Trubel in den Nestern kaum noch etwas zu sehen. Unsere Störche waren fast ausschließlich unterwegs, auf der Suche nach Nahrung. Denn um die nötige Energie für ihre große Reise zu sammeln, müssen sie täglich rund ein halbes Kilo Futter aufnehmen. Die jungen Störche machen sich nun als Erste auf den Weg und treten meist, den längeren Flug Richtung Afrika an. In kleinen Gruppen vereint, folgen sie ihrem natürlichen Kompass Richtung Süden, gesteuert durch einen faszinierenden Dreiklang aus Sonnenstand, Sternenbild und dem Magnetfeld der Erde, das von den Zugvögeln wahrgenommen werden kann.

Wie wir bereits im vergangenen Jahr berichteten, führt der Weg ins Winterquartier längst nicht mehr alle Störche bis nach Afrika. Viele Altvögel haben sich an die veränderten Umweltbedingungen angepasst und bleiben in Deutschland, oder quartieren sich in Südspanien ein. Ein Grund, warum viele Störche in Spanien verweilen, sind die zahlreichen Mülldeponien, die leicht zugängliche Nahrung versprechen. Doch der vermeintliche Vorteil birgt auch Risiken: Verletzungen und unverträgliches Futter gehören leider zum Alltag. Umso wichtiger ist es, dass Spanien Fortschritte im Bereich Recycling und Müllvermeidung macht. Die EU-Kommission hat sich dem Thema bereits angenommen und die spanische Regierung aufgefordert, die Missstände zu beheben, die Deponien zu schließen und stattdessen sichere Futterstellen zu schaffen. Wir hoffen, dass unsere Störche die Herausforderungen ihrer Reise gut meistern und im neuen Jahr gesund nach Dorum zurückkehren und freuen uns ebenso, wenn auch Sie dann wieder unsere Storchenwebseite besuchen.

Update 01.10.2024

Nach einer aufregenden Sommersaison ist nun auch in Dorum wieder Ruhe eingekehrt, denn unsere Störche haben sich auf den Weg in Richtung Süden gemacht. In diesem Jahr konnten zwei Storchenpaare insgesamt zehn Küken auf die Welt bringen, von denen je ein Jungstorch pro Paar erfolgreich flügge wurde. Die erfolgreiche Entwicklung der Jungstörche ist maßgeblich Herrn Wahls-Seedorf zu verdanken, der sich – wie auch in den vergangenen Jahren – um die Instandhaltung des Nestes gekümmert hat. Darüber hinaus rettete er zwei Küken, die nun in der Auffangstation in Berne großgezogen wurden.

Nun steht das Wähler- und Seier-Nest leer. Seit einigen Wochen befinden sich die Störche auf ihrer Reise in den Süden, geleitet von den Sternen und der Sonne. Die sogenannten „Westzieher“ fliegen nach Südwesten über Frankreich und Spanien. Für einige endet die Reise bereits dort im Winterquartier, andere wagen sich weiter über die Straße von Gibraltar bis nach Afrika. Die „Ostzieher“ hingegen nehmen den Weg über Polen, Rumänien, Bulgarien und die Türkei, überqueren den Bosporus und überwintern südlich der Sahara. Diese Routen erstrecken sich teilweise über drei Kontinente: Europa, Asien und Afrika. Doch der Klimawandel verändert das Zugverhalten. Einige Störche überwintern inzwischen in Europa, da milde Winter dazu führen, dass sie die weite Reise nicht mehr antreten müssen.

Generell gilt: Umso besser die Flugfähigkeit, desto weiter führt die Reise. Bei günstigen Bedingungen legen Störche mehrere hundert Kilometer pro Tag zurück. Der direkte Weg über das Mittelmeer bleibt ihnen jedoch verwehrt, da es an den wichtigen Aufwinden fehlt, die für das energiesparende Gleiten notwendig sind. Die Reise birgt viele Gefahren, wie schlecht gesicherte Strommasten oder Wilderer. Dennoch hoffen wir, unsere Störche im Frühling gesund und munter wieder in Dorum begrüßen zu dürfen. Bis dahin begleiten unsere Gedanken sie auf ihrem beeindruckenden Weg.

Update 12.07.2024

Wir freuen uns, berichten zu können, dass beide Storchenpaare jeweils eines ihrer Küken erfolgreich großgezogen haben.

Seit die Jungstörche angefangen haben, ihre ersten Trockenübungen zur Kräftigung der Flügelmuskulatur durchzuführen, ist kein Platz mehr für die ganze Familie im Nest. Aus diesem Grund sind die Altstörche meist unterwegs und lassen ihr Familienmitglied im Horst auf die Wiederkehr warten. Sie gehen auf Futtersuche und kümmern sich um die Instandhaltung des Nestes. Wie auch in den letzten Monaten sind es nicht ausschließlich Zweige und Moos, welche den Weg ins Nest finden, sondern auch Schwämme und Pappe stellen sich augenscheinlich als interessante Mitbringsel für die Störche dar. Wir achten jedoch stets darauf, was ins Nest gelangt, und sorgen dafür, dass kein schädlicher Abfall darin verbleibt.

Die Trockenübungen der jungen Störche im Nest sind entscheidend, um ihre Flugfähigkeiten zu perfektionieren. Seit Anfang Juli haben die Störche ihr Trainingsprogramm kontinuierlich intensiviert. Was zunächst als wackelige Flugversuche über dem eigenen Nest begann, entwickelte sich innerhalb weniger Tage zu mutigen Ausflügen in die nähere Umgebung. Beeindruckend war auch die Vorgehensweise des Jungstorches aus dem Wähler Nest, der bei seinen ersten Flugversuchen, das benachbarte Nest immer wieder als Zwischenstation genutzt hat.

Diese spannenden Trainingsflüge sind nicht nur aufregend zu beobachten, sondern auch eine wichtige Vorbereitung auf die bevorstehenden Herausforderungen, mitsamt der gemeinsamen Futtersuche und dem langen Flug ins Winterquartier.

In den letzten Tagen bleiben die Nester mittlerweile länger unbesetzt und die Storchenfamilien ziehen zu dritt los.

Wir sind positiv überrascht, wie schnell die Entwicklung der Jungstörche voranschreitet, freuen uns auf die kommenden Wochen und sind gespannt auf ihre weitere Entwicklung.