Update 17.05.2024
Am 27. April wurde im Wähler Nest das erste Storchenküken des Jahres ausgebrütet, gefolgt von der ersten Brut im Seier Nest am 29. April. In jedem Nest schlüpften insgesamt fünf Küken, darunter auch einige Nachzügler, welche erst einige Tage später ausgebrütet wurden.
An den darauffolgenden Tagen konnte man die Entwicklung der Jungstörche auf den Storchen-Cams mitverfolgen, wobei sie sich jedoch häufig unter den schützenden Flügeln verbargen. Unter der strengen Beobachtung ihrer Eltern unternahmen die Küken nach etwa einer Woche ihre ersten kleinen Erkundungsgänge und machten sich mit ihrem Horst vertraut. Sobald die jungen Störche den Kopf heben, fangen sie bei der Begrüßung auch mit dem Klappern an, welches an unserem Standort kaum zu überhören ist.
Die Aufzucht der jungen Störche ist eine herausfordernde und faszinierende Zeit zugleich, die sowohl Eltern als auch Küken vor viele Herausforderungen stellt. Besonders in den ersten Lebenswochen haben die Eltern Schwierigkeiten, genügend Nahrung für die Küken zu beschaffen. Die Jungstörche ernähren sich in dieser Phase hauptsächlich von Insekten, Kaulquappen und Heuschrecken, die von den Eltern außerhalb des Nestes gesucht und gefressen und dann in vorverdauter Form an den Schnabel der Jungstörche übergeben werden. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen müssen ihre Küken zudem vor möglichen Gefahren durch andere Tiere schützen. Besonders gefürchtet sind dabei Schwarz- und Rotmilane, Seeadler, Marder und Kolkraben.
Wie in jedem Jahr mussten wir auch neulich erst wieder feststellen, dass nicht alle Jungstörche überleben können. Die schwächeren Küken werden meist geopfert, um die Überlebenschancen der stärkeren Geschwister zu erhöhen. Daher schätzen wir es sehr, dass im Seier Nest noch zwei und im Wähler Nest ein Küken stetig größer werden. Zwei weitere konnten durch unseren Storchenvater, Herrn Wahls -Seedorf, gerettet und in die Storchenpflegestation nach Berne gebracht werden, wo sich nun um sie gekümmert wird.
Wir bleiben gespannt, welche Ereignisse diese Storchensaison noch für uns bereithält.