Update 01.10.2024
Nach einer aufregenden Sommersaison ist nun auch in Dorum wieder Ruhe eingekehrt, denn unsere Störche haben sich auf den Weg in Richtung Süden gemacht. In diesem Jahr konnten zwei Storchenpaare insgesamt zehn Küken auf die Welt bringen, von denen je ein Jungstorch pro Paar erfolgreich flügge wurde. Die erfolgreiche Entwicklung der Jungstörche ist maßgeblich Herrn Wahls-Seedorf zu verdanken, der sich – wie auch in den vergangenen Jahren – um die Instandhaltung des Nestes gekümmert hat. Darüber hinaus rettete er zwei Küken, die nun in der Auffangstation in Berne großgezogen wurden.
Nun steht das Wähler- und Seier-Nest leer. Seit einigen Wochen befinden sich die Störche auf ihrer Reise in den Süden, geleitet von den Sternen und der Sonne. Die sogenannten „Westzieher“ fliegen nach Südwesten über Frankreich und Spanien. Für einige endet die Reise bereits dort im Winterquartier, andere wagen sich weiter über die Straße von Gibraltar bis nach Afrika. Die „Ostzieher“ hingegen nehmen den Weg über Polen, Rumänien, Bulgarien und die Türkei, überqueren den Bosporus und überwintern südlich der Sahara. Diese Routen erstrecken sich teilweise über drei Kontinente: Europa, Asien und Afrika. Doch der Klimawandel verändert das Zugverhalten. Einige Störche überwintern inzwischen in Europa, da milde Winter dazu führen, dass sie die weite Reise nicht mehr antreten müssen.
Generell gilt: Umso besser die Flugfähigkeit, desto weiter führt die Reise. Bei günstigen Bedingungen legen Störche mehrere hundert Kilometer pro Tag zurück. Der direkte Weg über das Mittelmeer bleibt ihnen jedoch verwehrt, da es an den wichtigen Aufwinden fehlt, die für das energiesparende Gleiten notwendig sind. Die Reise birgt viele Gefahren, wie schlecht gesicherte Strommasten oder Wilderer. Dennoch hoffen wir, unsere Störche im Frühling gesund und munter wieder in Dorum begrüßen zu dürfen. Bis dahin begleiten unsere Gedanken sie auf ihrem beeindruckenden Weg.