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Update 04.06.2024

Manchmal handelt die Natur anders, als wir Menschen uns es wünschen würden. So auch in den letzten Tagen, als wir feststellen mussten, dass ein Jungstorch verstorben ist.  
 
Wie wir später durch unseren Storchenvater Herr Hilfers von der Storchenpflegestation Wesermarsch erfahren haben, verstarb der Jungstorch an den Folgen eines Fehlwuchses des Schnabels. Der sogenannte Kreuzschnabel, also ein über Kreuz gewachsener Schnabel, kommt immer dann vor, wenn die Eltern oder auch Fremdstörche ans Nest fliegen, aus Versehen auf die Küken treten oder in selteneren Fällen Unrat im Nest hinterlassen.  

Durch den Fehlwuchs ist dem Jungstorch die Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich. Wird das Küken nicht umgehend aus dem Nest entfernt, wird es unweigerlich verhungern, da eine Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich ist.  

Bei sehr jungen Störchen gibt es zwar eine Chance, dass sie überleben, aber nie in freier Wildbahn, sondern nur durch Zufütterung in einer Auffangstation, da hier das Futter entsprechend aufbereitet wird. 

Mehr Informationen sind auch auf der Homepage des NABU Artenschutzzentrums zu finden: 

https://www.nabuzentrum-leiferde.de/wei%C3%9Fst%C3%B6rche/pflegest%C3%B6rche

Zwar müssen wir die Natur mit all dem wertschätzen, was sie für uns bereithält, trotzdem waren unsere Gedanken in den letzten Tagen bei dem kleinen Storch, der es nicht geschafft hat. 
 

Genau wie den Eltern des jungen Tieres bleibt uns aber nichts anderes übrig, als uns auf diejenigen Jungstörche in den Nestern zu konzentrieren, die derzeit immer größer werden, voller Energie mit ihren Flügeln schwingen und sich so langsam darauf vorbereiten, flügge zu werden. 

Update 17.05.2024

Am 27. April wurde im Wähler Nest das erste Storchenküken des Jahres ausgebrütet, gefolgt von der ersten Brut im Seier Nest am 29. April. In jedem Nest schlüpften insgesamt fünf Küken, darunter auch einige Nachzügler, welche erst einige Tage später ausgebrütet wurden.

An den darauffolgenden Tagen konnte man die Entwicklung der Jungstörche auf den Storchen-Cams mitverfolgen, wobei sie sich jedoch häufig unter den schützenden Flügeln verbargen. Unter der strengen Beobachtung ihrer Eltern unternahmen die Küken nach etwa einer Woche ihre ersten kleinen Erkundungsgänge und machten sich mit ihrem Horst vertraut. Sobald die jungen Störche den Kopf heben, fangen sie bei der Begrüßung auch mit dem Klappern an, welches an unserem Standort kaum zu überhören ist.

Die Aufzucht der jungen Störche ist eine herausfordernde und faszinierende Zeit zugleich, die sowohl Eltern als auch Küken vor viele Herausforderungen stellt. Besonders in den ersten Lebenswochen haben die Eltern Schwierigkeiten, genügend Nahrung für die Küken zu beschaffen. Die Jungstörche ernähren sich in dieser Phase hauptsächlich von Insekten, Kaulquappen und Heuschrecken, die von den Eltern außerhalb des Nestes gesucht und gefressen und dann in vorverdauter Form an den Schnabel der Jungstörche übergeben werden. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen müssen ihre Küken zudem vor möglichen Gefahren durch andere Tiere schützen. Besonders gefürchtet sind dabei Schwarz- und Rotmilane, Seeadler, Marder und Kolkraben.

Wie in jedem Jahr mussten wir auch neulich erst wieder feststellen, dass nicht alle Jungstörche überleben können. Die schwächeren Küken werden meist geopfert, um die Überlebenschancen der stärkeren Geschwister zu erhöhen. Daher schätzen wir es sehr, dass im Seier Nest noch zwei und im Wähler Nest ein Küken stetig größer werden. Zwei weitere konnten durch unseren Storchenvater, Herrn Wahls -Seedorf, gerettet und in die Storchenpflegestation nach Berne gebracht werden, wo sich nun um sie gekümmert wird.

Ulrich Seier mit Herrn Wahls -Seedorf auf dem Weg zum Storchennest.

Wir bleiben gespannt, welche Ereignisse diese Storchensaison noch für uns bereithält.

Update 25.03.2024

Trotz des herausfordernden Wetters an der Wurster Nordseeküste haben sich mittlerweile vier Störche für eine Rückkehr an unseren Standort entschieden und sowohl im Seier- und Wähler-Nest einen Ort für ihr Sommerquartier gefunden.  

Die Störche verbringen die Nächte miteinander in ihrem Horst und gehen tagsüber auf Erkundungstour oder Nahrungssuche. Beide Paare gehen ihre Ausflüge jedoch auf eine unterschiedliche Art und Weise an. Es ist zu beobachten, dass es das Storchenpaar im Seier-Nest favorisiert, zusammen loszuziehen, während sich das im Wähler-Nest vermehrt aufteilt.  

Nach den Ausflügen kommt es nicht selten vor, dass beide Paare mit Moos und neuen Blättern in ihr Nest zurückkehren. Dies führt dazu, dass sich die Neststruktur stetig verändert und die Umbauarbeiten weiter andauern. Bis die Störche vollends zufrieden mit ihrem neuen Eigenheim sind, wird es wohl noch ein wenig dauern.  

Dass die beiden Paare im nächsten Jahr in der gleichen Konstellation nach Dorum zurückkehren werden, ist äußerst unwahrscheinlich, da Störche eine Saisonehe führen.  

Auf unseren Storchen Cams ist zu sehen, dass die Brutsaison im vollen Gange ist. Am 23.03.2024 und 25.03.2024 konnten wir beobachten, dass im Wähler-Nest die ersten beiden Eier gelegt wurden. Im Seier-Nest wurde am 24.03.2024 das erste Ei gelegt. 

Nun warten wir gespannt auf unseren Nachwuchs, welcher ca. in einem Monat das Licht der Welt erblicken wird. 

Update 01.03.2024

Rechtzeitig zum meteorologischen Frühlingsanfang kommen die ersten Zugvögel in den Norden zurück. Auch in Dorum ist letzte Woche Donnerstag, am 22.02.2024 der erste Storch der Saison bei uns im Seier-Nest eingetroffen. Auf ihn wartete ein gereinigtes und neu präpariertes Nest, welches von unserem Storchenvater Herr Wahls-Seedorf in der Winterpause hergerichtet wurde. Sicherlich ein schönes Willkommensgeschenk, nach seiner Rückkehr aus dem Winterquartier.

Nach der Ankunft in seinem Horst machte er sich mit der Umgebung vertraut und startete mit den ersten Umbauarbeiten an seinem Nest:

In den folgenden Tagen zeigte sich die Reiselust unseres neuen Bewohners und die Abstände zwischen den Nestbesuchen wurden größer. Bis zum 26.02.2024 kam der Storch jedoch in den späten Abendstunden immer wieder zurück und verbrachte die Nacht im Seier-Nest.

Am 27.02.2024 machte er sich auf die nächste Reise und ließ uns diesmal bis zum Morgen des 29.02.2024 auf seine Rückkehr warten. Wir waren sehr erfreut, den majestätischen Weißstorch in der Storchencam wiederzusehen.

Nun hoffen wir auf viele weitere Nestrückkehrer und freuen uns auf neuen Storchennachwuchs.

Die Storchensaison 2024 hat somit begonnen!

Update 12.07.2023

Anfang dieser Woche war es endlich so weit. Die Jungstörche aus unseren beiden Nestern verließen zum ersten Mal tagsüber das Nest und übten sich in ihren ersten Flugmanövern. Wie man im Zeitraffer der Storchencam-Aufnahmen sehr gut erkennen kann, starteten die Jungstörche aus dem Seier-Nest direkt am Montagmorgen produktiv in die Woche. Gegen 8:40 Uhr hoben die Jungstörche dort in einen neuen Lebensabschnitt ab und kehrten erst gegen 18:30 Uhr ins heimische Nest zurück.

Die Jungstörche auf dem Wähler-Gelände bewegen sich derzeit noch in einem sicheren Radius um das Nest herum. Die ersten Flugversuche gingen in Richtung Storchencam, wo sie uns derzeit ihre prächtigen Körper in Form von Nahaufnahme präsentieren. 

Update 23.06.2023

Mittlerweile sind unsere vier Jungstörche kaum noch von den ausgewachsenen Störchen zu unterscheiden. Den weißgrauen Flaum haben sie schon vor einigen Tagen abgelegt. Lediglich die Schnäbel und Beine, die Stand jetzt noch in einem schwarzen bis gräulichen Ton gefärbt sind, deuten darauf hin, dass es sich um Jungtiere handelt. 

Wer den letzten Beitrag gelesen hat, weiß, dass einer der Seier-Störche in der Storchenpflegestation Wesermarsch untergekommen ist. Auch dieser Storch entwickelt sich laut Udo Hilfers, Leiter der Storchenpflegestation Wesermarsch, weiterhin prächtig.  

Bereits seit 2022 sind sich die Seier GmbH und die Storchenpflegestation bestens bekannt, denn auch im letzten Jahr war die Rettung eines Jungstorches auf dem Firmengelände in Dorum nötig. Rettungsaktionen gab es laut Udo Hilfers in diesem Jahr aber nicht nur auf unserem Seier-Gelände. Derzeit leben ungefähr 30 gerettete Jungstörche in der Storchenpflegestation. Hinzu kommen ca. 30 ausgewachsene Dauerpatienten und 10 bis 20 ausgewachsene Störche, bei denen eine baldige Genesung erwartet wird.  

Um die Rettung von Störchen und deren Pflege zu ermöglichen, ist die Storchenpflegestation Wesermarsch dringend auf private Spenden sowie Sponsorings angewiesen. „Vor allem finanzielle Spenden helfen uns am meisten“, erklärte Hilfers. Auch wenn die Niedersächsische Landesregierung einen Teil der Kosten für Futter, Medizin, Fahrt- und Tierarztkosten übernimmt, deckt das längst nicht alle Bereiche ab. Aus diesem Grund hat auch die Seier GmbH sich dazu entschieden, in diesem Jahr 500 Euro an die Pflegestation zu spenden und den Verein zusätzlich mit ihrer Reichweite auf dieser Website und über die Social-Media-Kanäle des Unternehmens zu unterstützen.  

Wer als privater Spender die Storchenpflegestation Wesermarsch unterstützen möchte, kann sich unter 04406 – 1888 oder info@storchenstation.de bei Udo Hilfers melden oder einfach direkt der Storchenstation einen Besuch abstatten. Diese ist im Sommer täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Auch Führungen durch die Storchenpflegestation werden ab 10 Personen für lediglich fünf Euro pro Person angeboten. Wenn Besucherinnen und Besucher bei diesen Gelegenheiten unterstützen möchten, nehmen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer dann gerne kleinere Spenden entgegen. Alle Infos zur Pflegestation erfahren Interessierte auch unter www.storchenstation.de

Wer jetzt in der Pflegestation vorbeischaut, hat vielleicht sogar Glück und kann live dabei zusehen, wie die ersten Jungstörche flügge werden, denn dieser wichtige Schritt im Leben eines Jungstorches steht für gewöhnlich gegen Ende Juni an. Wir bleiben gespannt, ob wir bei unserem nächsten Beitrag über die Seier-Störche bereits von leeren Nestern berichten können.